Altar- und Kirchweihen sind ganz besondere Ereignisse im Leben der Kirche, die nur selten stattfinden und denen, die sie miterleben dürfen, meist in lebhafter Erinnerung bleiben. Sie sind gleichsam geistliche Gründungsmomente oder Meilensteine für die Gemeinden, die sich fortan in den neu geweihten Kirchen bzw. um die neu geweihten Altäre versammeln.
Ein solcher Gründungsmoment ereignete sich im Jahre 799, als Papst Leo III. im Rahmen seines Aufenthaltes in Paderborn, bei dem unter anderem die Gründung des Bistums Paderborn beschlossen wurde, einen Altarstein für die Detmolder Kirche weihte. Die genauen Umstände dieses Ereignisses lassen sich heute nicht mehr vollständig rekonstruieren, aber die Überlieferung berichtet, dass König Karl der Große seinen hohen Gast damals nach Theothmalli (heute Detmold) an den Ort einer siegreichen Schlacht gegen die Sachsen im Jahre 783 geführt habe, wo dieser in der dort zum Dank errichteten Kirche den Altar geweiht habe.
Wo diese Kirche stand (ob in Heiligenkirchen oder in der Detmolder Innenstadt), ist in der Forschung nicht eindeutig geklärt. Fest steht jedoch, dass der als bemerkenswert groß beschriebene Altarstein 1023 auf Geheiß Bischof Meinwerks nach Paderborn in die Krypta des Abdinghofklosters, das ihm später als letzte Ruhestätte dienen sollte, gebracht wurde.
Auch wenn der von Papst Leo III. für Detmold geweihte Altar heute nicht mehr erhalten ist, erinnert seine Weihe an den Beginn christlichen Lebens in Detmold im Zuge der Christianisierung durch Karl den Großen, mit dem durch seinen Besuch auch Papst Leo zu einer der Gründergestalten christlichen Lebens im damaligen Theotmalli wurde.
Am 10. November wird um 11 Uhr in Heilig Kreuz dieses Jubiläums gedacht. Weitere Informationen zu den damaligen Geschehnissen finden Sie in der Westfälischen Zeitschrift, in den Lippischen Mitteilungen aus Geschichte und Landeskunde (125-143) und in der Chronik der reformierten Kirchengemeinde Heiligenkirchen.