E-Bike AKTIV: Bad Bentheim 2024

Die Gruppe "E-Bike-AKTIV" war vom 10.-14. August 2024 im Dreiländereck Niederlande, Niedersachsen und Nordrheinwestfalen unterwegs. Der Schienenersatzverkehr der Bahn machte eine Anreise per Pkw erforderlich. 19 E-Biker fanden sich am Samstag pünktlich an der Unterkunft Altes Wasserwerk (mit Fahrradgarage und Ladestation) in Bad Bentheim ein. Von dort starteten die Biker zu Else am See. Die Kurzstrecke - in Summe ca.30 km hin und zurück - wurde als Einstieg von allen Gruppenteilnehmern spielend gemeistert. Am Abend erlebte die Gruppe bei lauschiger Witterung auf der örtlichen Freilichtbühne die Horrorkomödie Addams Family.

Das Autorenteam Heinrich Bunsmann und Brigitta Streyl berichten von der anschließenden Zeit: "Der Sonntag beginnt noch vor der Abfahrt mit einer Besinnung auf dem Vorplatz des Alten Wasserwerks:

Gott schenkt uns Menschen nicht grenzenlose Freiheit,
eben weil es die gar nicht gibt,
aber er schenkt uns die Freiheit der Entscheidung
(Andrea Schwarz).


Dann geht es auf die Räder. 69 km liegen vor den fröhlichen Radlern. An Ochtrup vorbei erreicht die Bikergruppe am frühen Nachmittag (bei um die 28 Grad) teils über moderne Fahrradautobahnen im bewaldeten Teilschatten verschwitzt aber glücklich die Altstadt von Burgsteinfurt, um dort ausgiebig die vorzügliche Eisschokolade am Rande der Fußgängerzone zu genießen. Mit etwas Rückenwind erreicht die Truppe gegen 16.30 Uhr die Unterkunft, um von dort aus abends auf der Burgterrasse im Ferdinands das vorbestellte Essen einzunehmen.
Vor dem Aufbruch der E-Bike-Fahrer am Montag in Richtung Oldenzaal trägt Gitte - wie gewohnt - den Impuls vor:

Die Welt und die anderen Menschen nicht nur aus den Augen unserer Bedürfnisse anzuschauen,
mit dem wägenden Blick, was sie uns nützen könnten.
Sondern: Sie in sich selbst wahrnehmen zu können.
Als etwas, das da ist und lebt und sein Lebensrecht hat,
ganz unabhängig von meinen Bedürfnissen, ganz unabhängig davon,
was ein Mitmensch oder ein Mitgeschöpf mir nützt.
(Phil Bosmans).


Für diesen „reinen Blick“ auf die Welt und die Menschen sind für Phil Bosmans immer wieder Blumen das beste Beispiel:

Blumen haben keine Hände. Sie wachsen und blühen.
Sie geben, was sie sind: Schönheit und Freude.
Sie greifen nach nichts.
Sie nehmen sich nichts, ausgenommen die Sonne, und die scheint für alle.
Seht die Blumen auf dem Feld, wie sie wachsen:
Sie arbeiten nicht, auch machen sie sich keine Gewänder.
Und doch: Selbst der große König Salomo in all seiner Herrlichkeit
war nicht gekleidet wie eine von ihnen“
(nach Matthäus 6,28).


Durchs Dinkelland mit seinen Venns wird sodann im Nachbarland Niederlande ein einladender Ort in Grenznähe - Denekamp - angesteuert. Die dort eingelegte Esspause ermöglicht zudem den Besuch der attraktiven Ortskirche, der St.-Nikolaus-Kirche, die wegen einer Trauerfeier zufällig geöffnet hat. Besonderheit dieser Kirche ist, dass Turm und Glocken der Gemeinde gehören und das Kirchengebäude den Katholiken. Die Glocken werden noch von Hand geläutet. Auf der Rückfahrt der insgesamt 60 km Strecke – vorbei an einem stattlichen Herrenhaus – legt die Gruppe einen weiteren Stopp am Eiscafe in De Lutte ein, bevor erneut durch das Grenzland hindurch die Fahrt gegen 16 Uhr in der Fahrradgarage der Unterkunft in Bad Bentheim endet. Abends gibt es beim Italiener Platten mit verschiedenen Vorspeisen, Nudelvariationen und Pizza.
Erneut beginnt die Abfahrt am Dienstag mit einem Input:

Ich würde nur an einen Gott glauben,
der zu tanzen verstünde.
(Nietzsche/Zarathustra).

Tanzen – da erklingt Musik, da kommt einer auf mich zu,
fordert mich auf
und ich folge der Einladung, lasse mich berühren,
gebe mich hin, lasse mich auf Schritte und Rhythmus ein,
werde selbst zum Tanz.
(Andrea Schwarz).


Eine motivierende Inspiration sozusagen durch den heißen Tag zu tanzen (33 Grad). Die Tour geht diesmal ins holländische Enschede (ca. 60 km) über schattige Wege, aber durch heiße Innenstädte hindurch (Enschede, Gronau). Die Grote Kerk in Enschede ist leider geschlossen. Zurück geht’s für die Gruppe durchs heiße Gronau an der Udo Lindenberg–Halle (Rock-und Popmuseum) und stillgelegten Fabrikgebäuden vorbei. Auf dem weiteren Weg begrüßen wir vom E-Bike aus dann den Dreiländerstein (NRW; Niedersachsen, Niederlande), der allerdings in der prallen Sonne und in der gefühlt kochenden Luft nicht gerade zum Verweilen einlädt. Durchs Gildehauser Venn (Landschaftsschutzgebiet) erreichen wir um 16.30 wieder Bentheim, das sich ungeachtet der Sommerhitze drei Wochen lang auf das große Stadtschützenfest vorbereitet.
Im Verlauf des Abends geht endlich das lang ersehnte Gewitter unwetterartig über die Burgterrasse hernieder, sodass das – wiederum - vorbestellte Essen kurzerhand ins Innere des Ferdinands in die Remise verlegt werden muss (Wassereinbruch!).
Vor der Abreise wird die angesetzte Burgführung zum vollen Erfolg. Dank der Persönlichkeit bzw. Ausstrahlung des Burgführers und seiner wohl dosierten Rhetorik erfährt die verbliebene Restgruppe einprägsam, dass die Schlossanlage – mit (rundum) Weitblick und Ausblick bis zum Rothenberg – von den Franzosen im letzten Augenblick verschont blieb. Der Glaube und die Hoffnung auf Schutz zu der Zeit sind heute noch erkennbar an einem kleinen Weihwasserbecken neben dem Fenster in einem Beobachtungsturm. Last but not least landen die Führungsteilnehmer unversehens auch noch im Burgverließ (grusel; grusel), welches schon im Mittelalter als Gefängnis und Folterkammer benutzt wurde.
 
„Gute Fahrt“ war der Wunsch für die Heimreise, die von allen ohne Komplikationen gemeistert wurde."