Am 9. November fanden sich wieder viele Menschen zur Zentralen Gedenkfeier an der ehemaligen Synagoge in der Lortzingstraße in Detmold ein, die in der Progromnacht 1938 niedergebrannt wurde, um der Jüdinnen und Juden zu gedenken, die in Detmold dem Holocaust zum Opfer gefallen sind.
Neben einer Rede von Bürgermeister Frank Hilker und der Enkelin Felix Fechenbachs, Kathie Wiederkehr, beteiligten sich auch, wie die Jahre davor, Jugendliche aus evangelischen und katholischen Kirchengemeinden an der Gestaltung. Erleuchtet von hellem Kerzenlicht beteten sie in einem selbst verfassten interreligiösen Gebet für die Verstorbenen und die aktuell unter Antisemitismus, Krieg und Hass leidenden Menschen in der ganzen Welt. Zum Schluss legten sie gemeinsam einen Kranz vor dem Denkmal nieder.
Gerade heute, wo es zum einen schwerfällt, sich die immer weiter in die Vergangenheit rückende damalige Situation vorzustellen, und zum anderen wieder in vielen Teilen der Welt Hass gegen Jüdinnen und Juden aufflammt, ist es umso wichtiger, sich immer wieder in Erinnerung zu rufen, was vor 86 Jahren und darüber hinaus geschehen ist und gemeinsam ein Zeichen gegen das Vergessen jedes einzelnen jüdischen Menschens zu setzen. Besonders das Engagement junger Menschen für eine reflektierte Erinnerungskultur ist grundlegend für eine friedliche Zukunft. Hier geht ein besonderer Dank an Maria Krasney, Lena Prüßner, Alicia Wenzel und Moritz Schmitz für ihren Einsatz und Beitrag von Seiten der katholischen Jugend.