Im Jahr 2025 gedenken Christinnen und Christen weltweit eines bedeutenden Ereignisses der Kirchengeschichte: Vor 1700 Jahren, im Jahr 325, versammelten sich auf Einladung des römischen Kaisers Konstantin rund 300 Bischöfe aus dem gesamten Reich in Nicäa, dem heutigen İznik in der Türkei. Dieses erste ökumenische Konzil markierte einen Wendepunkt für das Christentum und legte den Grundstein für den Glauben, wie wir ihn heute kennen.
Was war das Konzil von Nicäa?
Das Konzil war die erste große Versammlung christlicher Bischöfe, die zentrale Glaubensfragen gemeinsam berieten und entschieden. Der Begriff „ökumenisch” bedeutet, dass die Versammlung die ganze bewohnte Welt (Oikoumene) repräsentierte und sich mit Angelegenheiten befasste, die die gesamte Kirche betrafen. Ziel war es, die Einheit der Kirche zu stärken und die Grundlagen des christlichen Glaubens klar zu definieren.
Im Mittelpunkt stand insbesondere die Frage nach der Gottheit Jesu Christi. Das Konzil verurteilte die Lehre des Arius und erklärte, dass Jesus „wahrer Gott vom wahren Gott“ sei. Diese Entscheidung wurde im Nicänischen Glaubensbekenntnis festgehalten, das bis heute weltweit in Gottesdiensten gebetet wird.
Die Jubiläumsikone
Die Ikone zeigt die Versammlung der Konzilsväter von Nizäa um ein aufgeschlagenes Evangelienbuch, das als Symbol für das Wort Gottes dient. Im Zentrum steht Jesus Christus, der menschgewordene Logos Gottes – er steht auch im Zentrum unseres Lebens. Jeder Bischof hält ein Evangelium in den Händen, denn sie sind Lehrer und Hüter des Evangeliums. Auch Kaiser Konstantin der Große, der das Konzil einberufen hatte, ist dargestellt und hält eine Schriftrolle mit den Beschlüssen.
Die Ikone wurde von der Ikonenschreiberin Elena Voutsina aus Thessaloniki geschaffen und wird im Jubiläumsjahr 2025 an verschiedenen Orten in Deutschland zu sehen sein. Eine gedruckte Version wird im Laufe des Jahres in der katholischen Kirche Heilig Kreuz sowie bei verschiedenen Veranstaltungen gezeigt.
Veranstaltungsreihe zum Konzil von Nicäa
Um dieses bedeutende Jubiläum gemeinsam zu begehen, laden wir herzlich zu einer mehrteiligen Veranstaltungsreihe ein, die das Konzil aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet:
- Mittwoch, 25. Juni, 19:00–20:30 Uhr, Gemeindehaus Heilig Kreuz (Schubertplatz 10):
Das Konzil von Nicäa in seinem historischen Kontext
Einblick in die politischen, gesellschaftlichen und religiösen Umstände des Konzils.
Referenten: Winfried Neumann und Niklas Sonderkamp - Mittwoch, 20. August, 19:00–20:30 Uhr, Gemeindehaus (Schülerstraße 14):
„Gezeugt, nicht geschaffen“ – die theologische Bedeutung von Nicäa
Was bedeutet die Formel „wahrer Gott vom wahren Gott“ – und was steht auf dem Spiel?
Referierende: Daniel Wäschenbach und Kirsten Albrecht