Die Kollekte am 3. Adventssonntag ist in den Kirchorten für die Versorgung der Personen im lippischen Kirchenasyl. In Lippe haben sich mehrere Gemeinden zu einem Kirchenasyl-Netzwerk zusammengeschlossen. Kirchenasyl ist in individuellen Härtefällen oft die letzte Chance, um im Einvernehmen mit Behörden eine humanitäre Lösung für Menschen zu suchen, die nach Ablauf einer Frist oder Abwarten einer Gerichts- oder Härtefallentscheidung eine dauerhafte Bleibeperspektive in Deutschland haben. Aktuell befinden sich 3 Menschen in Detmold im Kirchenasyl. Während des Kirchenasyls gibt es keinerlei Leistungen vom Staat. Sämtliche Kosten der Unterstützung (Miete, Verpflegung und Versorgung) werden von den Kirchengemeinden des Netzwerkes und Spenden getragen.
Was ist Kirchenasyl?
Im Kirchenasyl werden Gäste aufgenommen, die von akuter Abschiebung bedroht sind. Dies betrifft immer Einzelfälle, zum Beispiel besondere Härtefälle, meistens mit familiärer Anbindung in Lippe, die durch eine fachkundige Gruppe nach unterschiedlichen Kriterien ausgewählt werden, und die nach dem Ablauf einer Frist oder Abwarten einer Gerichts- oder Härtefallentscheidung eine dauerhafte Bleibeperspektive in Deutschland haben. Das Kirchenasyl wird bei den betreuenden Behörden offiziell angemeldet. In der Zeit des Kirchenasyls sind die Gäste auf dem Gelände der betreuenden Kirche geschützt.
Unser Kirchenasyl-Netzwerk in Lippe
In Lippe haben sich mehrere Kirchengemeinden zu einem Kirchenasyl-Netzwerk zusammengeschlossen. Das Kirchenasyl wird von einer Gemeinde angemeldet. Die Flüchtlingshilfe Lippe unterstützt und begleitet das Kirchenasyl durch fachkundige Beratung. Eine Gruppe Ehrenamtlicher besucht die Gäste im Kirchenasyl, erledigt Einkäufe, falls keine Freunde, Verwandte oder Angehörige in Detmold wohnen und bietet Sprach- und sonstige Freizeitangebote an. Auch kümmern sie sich um ärztliche Betreuung, wenn das notwendig ist. Aktuell gibt es in der Detmolder Innenstadt ein Kirchenasyl mit 3 Männern. Die Dauer des Kirchenasyls ist von Gast zu Gast unterschiedlich; manchmal sind es nur wenige Wochen, manchmal aber auch viele Monate. Die Gäste sind sehr dankbar und erleichtert, wenn sie einen Platz im Kirchenasyl bekommen. Umso mehr freuen sie sich, wenn sie in Kontakt zu anderen Menschen kommen.
Aktive Mithilfe gesucht!
Wir suchen weitere Unterstützung für die Betreuung unserer Gäste. Da sie das Kirchengelände nicht verlassen dürfen, sind sie sehr dankbar für Besuche und es wäre schön, wenn wir Ihnen eine gewisse Tagesstruktur anbieten könnten, sodass die Zeit im Kirchenasyl nicht zu lang wird. Angebote zum Deutschlernen sind sehr gefragt und sinnvoll, aber auch Freizeitaktivitäten (Sport im Garten, gemeinsam kochen, spielen, Musik machen oder hören, Fußball spielen oder schauen, zu notwendigen Terminen begleiten, Einkäufe erledigen, ….). Das geht zu jeder Zeit, gerne auch am Nachmittag, am Wochenende und in den Schulferien. Auch Jugendliche sind herzlich willkommen. Wer sich angesprochen fühlt, Fragen hat und sich vorstellen kann, diese sinnvolle Aufgabe mit zu unterstützen, kann das Netzwerk hier erreichen: Per E-Mail: hierbleiben@posteo.de oder auch telefonisch: Monika Junker 0171 7835092, Cordula Seiwert 05231 612-1060, Madlyn Herrmann 05231 561030
Wir kommen auch gerne in die Gemeinden und berichten über das Projekt und beantworten Fragen.
Spenden willkommen!
Ebenso sind Spenden immer nötig und willkommen, denn die Gäste erhalten für die Zeit des Kirchenasyls keine Leistungen vom Staat. Sämtliche Kosten der Unterstützung (Miete, Verpflegung und Versorgung) werden von den Kirchengemeinden des Netzwerkes getragen. Es gibt ein gemeinsames Spendenkonto des Netzwerkes Kirchenasyl: Stichwort Kirchenasyl Evangelisch-Reformierte Kirchengemeinde Hiddesen, IBAN: DE 27 4765 0130 0000 0464 09
Weitere Informationen:
Auf der folgenden Internetseite gibt es weitere Informationen zum Thema Kirchenasyl und auch einen sehr schönen, kurzen Film über die Motivation, ein Kirchenasyl durchzuführen. Kirchenasyl - Biblisches Engagement und letzte Chance im Einzelfall: www.erzbistumberlin.de/hilfe/fluechtlinge-im-erzbistum-berlin/