AUSWERTUNG DER DIGITALEN UMFRAGE DES PASTORALRATES IM PASTORALEN RAUM PASTORALVERBUND LIPPE | DETMOLD

 

Wie kam es zu der Umfrage?


Mit den Fragen „Wie geht es Ihnen? Wonach suchen Sie? Was brauchen Sie?“ wurde von April bis Juni 2022 nach der Meinung der sich zu unserem Pastoralverbund zugehörig fühlenden Menschen gefragt. Auslöser und Motivation für den Pastoralrat, diese Umfrage zu starten, waren die Veränderungen durch die Corona-Pandemie, Rückmeldungen Einzelner zu Ihrer gefühlten Entfremdung von ihrem Kirchort und / oder der Kirche insgesamt und die sich daraus ergebende Aufgabenstellung für den Pastoralrat, die richtigen Dinge in die Wege zu leiten und die Sorgen und Bedarfe der Gemeinde fokussiert in den Blick zu nehmen. Um eine gelebte Feedbackkultur, die in unserer Pastoralvereinbarung und in dem Zielbild 2030+ unseres Erzbistums verankert ist, auch in die Tat umzusetzen, wurde diese Umfrage entwickelt.

Vor uns liegt ein Stimmungsbild­­


Die nun vorliegende Auswertung bildet ausdrücklich „nur“ ein Stimmungsbild zum Empfinden einzelner Gemeindemitglieder ab. Da die Einladung zur Teilnahme freiwillig an Alle und Jeden gerichtet war und das Instrument nicht durch einen Pretest validiert wurde, ist keine Repräsentativität gegeben. Bitte interpretieren Sie die vorliegenden Ergebnisse immer mit dem Grundsatz: „Die Menschen, die an dieser Umfrage teilgenommen haben, denken, meinen ...“

An der Umfrage haben insgesamt 269 Personen teilgenommen. Details zu den Teilnehmenden Personen entnehmen Sie bitte den Seiten 3 und 4 der Auswertung.

Wozu braucht es diese Umfrage?


Der Pastoralrat bemüht sich aktiv, die Bedarfe des Pastoralverbunds als Ganzes, die einzelnen Kirchorte, die unterschiedlichen Zielgruppen und Bedarfe des einzelnen Gläubigen in den Blick zu nehmen. Rückmeldung werden ernst genommen und Meinungen werden gehört.

Für die seit längerem laufenden Diskussionen zur vorausschauenden Planung und Gemeindeentwicklung bietet die Umfrage eine gute Orientierungshilfe für die nächsten Schritte. Die Pastoralvereinbarung und das Zielbild 2030+ des Bistums zeichnen teils gravierende Veränderungen der nächsten Jahre vor, die in Ihrer Umsetzung bei jedem einzelnen Schritt für neue Entscheidungen sorgen. Dem Pastoralrat ist es wichtig, die realen Lebenswelten der Befragten wahrzunehmen. Die Umfrage stellt einen Baustein der gelebten Feedbackkultur dar und gibt dem Einzelnen die Möglichkeit seine Meinung frei und anonym zu äußern.

Zur Umsetzung der Umfrage


Der Fragebogen wurde von einer Arbeitsgruppe vorbereitet und sowohl digital als auch analog allen Gläubigen zugänglich gemacht. Beworben wurde die Umfrage sowohl über traditionelle Wege wie Homepage, Pfarrbrief, Plakat und Vermeldungen. Des Weiteren wurde versucht, auch Menschen zu erreichen, die eine geringere Bindung an unseren Pastoralverbund haben, indem man über diverse Mailverteiler und Soziale Medien Personengruppen und Einzelpersonen zur Teilnahme eingeladen hat.

Struktur des Fragenbogens


In Anlehnung an die Leitbegriffe menschlich, gläubig, lebendig unserer Pastoralvereinbarung wurden Fragenblöcke zu diesen Themen entwickelt.

  • menschlich - Mein persönliches Empfinden in Kirche und Gemeinde
  • gläubig - mein Glaube
  • lebendig - Mein persönliches Engagement

Zur Auswertung des Fragebogens


In Skalen zwischen 1-5 wurde zwischen zwei polarisierenden Antwortmöglichkeiten nach der persönlichen Meinung gefragt. Zur leichteren Lesbarkeit der Auswertung wurden bei den Grafiken der Auswertung die nah zusammenliegenden Antworten auch farblich nah zusammen dargestellt.

Beispiel:

Die Skalenwerte wurden, wenn möglich wie folgt dargestellt:

  • Sehr gut und Gut in den Farben dunkelblau und hellblau.
  • mittlere Antwort im neutralen grau
  • Schlecht und sehr schlecht in hellrot und dunkelrot

Soweit genügend Daten vorhanden, wurde die einzelne Frage neben der grafischen Darstellung als gesamter Pastoralverbund und auch für einzelne Kirchorte grafisch dargestellt. Falls zu wenig Antworten für einen Kirchort zur Verfügung standen, wurde keine grafische Auswertung des jeweiligen Kirchortes gemacht oder die Ergebnisse zusammengefasst. Die Tabellenwerte zeigen aber auch diese Ergebnisse.

Neben Skalen gab es auch die Möglichkeit je Themenfeld und durch eine Schlussbemerkung Freifelder zu nutzen, um Anmerkungen und ein individuelles Feedback zu geben.

Jedes Kapitel der vorliegenden Auswertung zeigt am Ende einen kleinen Auszug der Freitextantworten zum jeweiligen Thema. Die ausgewählten Antworten sollen nur die Bandbreite der gegebenen Antworten darstellen und spiegeln die teils gegensätzlichen Meinungen und Empfindungen der Teilnehmenden wider.

Alle Antworten der Freitexte können am Ende der vorliegenden Auswertung unzensiert und in voller Länge als Anlage nachgelesen werden. Unter den Freitexten befinden sich auch Formulierungen und Äußerungen, die nicht den Vorstellungen der Redaktion zu einer konstruktiven und von gegenseitiger Wertschätzung geprägten Gesprächskultur entsprechen. Die Redaktion befand es aber dennoch als richtig und wichtig, diesen Meinungsäußerungen unzensiert Raum zu geben.

Menschlich


Die Frage nach der Beheimatung und Entfremdung von der eigenen Kirchengemeinde vor Ort wurde unterschiedlich beantwortet. Es lässt sich als Stimmungsbild ableiten, dass die kleinen Kirchorte teils stabiler wirken und eine gefühlte Beheimatung dort teils deutlich größer ist als in dem zahlenmäßig größten Kirchort Hl. Kreuz Detmold. 

Auffällig ist, dass im gesamten pastoralen Raum nur ca. ein Drittel der Antwortenden ihre Empfindung, wenn sie an ihre eigene Gemeinde denken, mit Freude ausdrückten. Die anderen Stimmen positionierten sich neutral bzw. im Bereich Schmerz.

Deutlich abzulesen ist, dass die Teilnehmenden wenig Antworten auf aktuelle gesellschaftliche Fragen an Ihren Kirchorten bekommen

Bei der Frage, ob Anregungen bzw. Kritik der Befragten Gehör finden, gibt es in den Kirchorten Hiddesen und Bösingfeld eine größere Zustimmung als bei den anderen Kirchorten.

Siehe Seite 5-11

Gläubig


Im zweiten Bereich der Umfrage werden Fragen zum persönlichen Glauben und dem jeweiligen Glaubensleben gestellt. Auch hier lassen sich zusammenfassend einige Auffälligkeiten feststellen.

Als Ort der persönlichen Glaubenserfahrungen sind die Antworten je Kirchort deutlich unterschiedlich ausgefallen. Klar erkennbar ist allerdings, dass Menschen Ihre Glaubenserfahrung an verschiedensten Orten und in verschiedensten Gruppen erleben.

In Bezug auf den gesamten Pastoralverbund wird deutlich, dass sich weniger als die Hälfte der Antwortendenden mit dem persönlichen Glauben am jeweiligen Kirchort gut aufgehoben fühlt. Die anderen Gläubigen antworteten neutral oder sie fühlten sich weniger gut aufgehoben. Die Wahrnehmung der spirituellen Angebote im Gesamtverbund verteilt sich in den Bereichen von neutraler, positiver und negativer Wahrnehmung gleichermaßen, wobei die Aussagen je Kirchort doch auch hier sehr große Unterschiede aufzeigen.

Der Vergleich der Häufigkeit des Messbesuches zeigt einen deutlichen Trend: Seit der Pandemie ist der regelmäßige Besuch der Sonntagsmesse im gesamten Pastoralverbund deutlich zurückgegangen. In der Auswertung ist eine Verschiebung der Antworten zwischen dem Zeitraum „vor der Pandemie“ und „derzeit“ in die unteren Häufigkeitsangaben zu erkennen.

So ist der Messbesuch für einen großen Teil der Christinnen und Christen im pastoralen Raum als Kern des Glaubens wichtig. Mehr als ein Drittel der Befragten stehen der Aussage, dass die Messe Kern des persönlichen Glaubens ist, jedoch ablehnend gegenüber. In einem ähnlichen Verhältnis wird auch das persönliche Empfinden im Unterschied zwischen Hl. Messe und Wortgottesfeier eingestuft.

Siehe Seite 12-18

Lebendig


Die Abfrage nach der momentanen Bereitschaft und den Kraftressourcen für das persönliche Engagement bildet den dritten Teil der Umfrage. Hier lassen sich deutliche Aussagen tätigen.

Allgemein lässt sich zunächst festhalten, dass die Motivation der Befragten zum Zeitpunkt der Befragung pandemiebedingt bereits grundsätzlich reduziert ist. Die deutliche Mehrheit der Befragten fühlt sich nicht motiviert, sich zu engagieren. Ein ebenso bedeutsamer Anteil an Christinnen und Christen steht der Frage neutral gegenüber.

Es ist ein deutlicher Rückgang des Engagements innerhalb der zwei Jahre der Pandemiezeit wahrzunehmen.

Die Teilnehmenden der Befragung beantworteten zum größeren Teil die Fragen zum persönlichen Engagement positiv. Von den 213 Befragten, die die Frage zum persönlichen Engagement beantwortet haben, geben 123 Menschen an, sich ehrenamtlich an ihrem Kirchort oder im Pastoralverbund Lippe-Detmold zu engagieren.

Diese Aussage lässt vor allem ausschließlich Rückschlüsse auf die Personengruppe zu, die durch diese Umfrage erreicht wurden.

Bei der Frage nach den praktischen Voraussetzungen für das persönliche Engagement lässt sich ein gutes Bild zeichnen: Eine deutliche Mehrheit der Befragten sieht eine einfache Erreichbarkeit von Räumen, Zugang zu Materialien und Kopiermöglichkeiten.

Die Absprachen mit dem Pastoralteams sind ebenfalls eine Voraussetzung für das persönliche Engagement. Hier gaben die Befragten an, dass die Absprachen überwiegend einfach, zu einem geringen Teil jedoch auch schwierig seien. Eine weitere häufige Positionierung ist eine neutrale Antwort auf die Frage.

Siehe Seite 19-25

 

Ergebnisse der Umfrage zum Download​​​​​​​

Ausblick


Das „Wozu?“ der Umfrage ist die aktive Gestaltung der Veränderungen in der Kirche vor Ort und auf der Ebene der Erzdiözese von Paderborn. Dabei sollen Gemeindemitglieder in die laufenden und weitergehenden Prozesse eingebunden werden, die durch die Gremien vor Ort für den pastoralen Raum geführt und begleitet werden.

Diese Umfrage stellt einen Teil der Wegstrecke dar, den der Pastoralrat (=Gesamtpfarrgemeinderat), die drei Kirchenvorstände und das gesamte Pastoralteam zusammen mit weiteren Arbeitsgruppen und dem gesamten Pastoralverbund verfolgen, um die Pastoralvereinbarung, das Zielbild 2030+ unserer Diözese und unser Gemeindeleben immer menschlicher, gläubiger, lebendiger werden zu lassen

Dank


Ihre Meinung ist uns wichtig! Und an dieser Stelle gilt der Dank allen, die an dieser  Umfrage teilgenommen haben, sowie den Ideengeberinnen und Ideengebern, die die Umfrage erstellt, umgesetzt, durchgeführt und ausgewertet haben.

Interesse am Gespräch?


Über eine Rückmeldung zu der durchgeführten Umfrage als Meinungsbild freuen wir uns sehr! Sie können gerne unter pastoralrat@pv-lippe-detmold.de eine Mail an den Pastoralrat schreiben, um mit uns ins Gespräch zu kommen.

 

Für den Pastoralrat
Roman Schneider, Gisela Gewies
pastoralrat@pv-lippe-detmold.de

 

Ergebnisse der Umfrage zum Download